14. Klett-Symposium Geographie und Schule, 26.3.2021

Programm:

09:30 - 09:40 Uhr: Begrüßung
09:40 - 10:40 Uhr: Impulse für die Kreislaufwirtschaft
                            (Prof. Dr. Dr. Ortwin Renn, Wissenschaftlicher Direktor Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS), Potsdam)
10:45 - 11:45 Uhr: Mit "Stoffgeschichten" die Welt erschließen?
                            (Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Fachleiter Sem. Karlsruhe und Leuphana UNI Lüneburg)
11:50 - 12:50 Uhr: Wie gelingt fächerübergreifendes, themenorientiertes Arbeiten am Beispiel nachhaltiger Ressourcennutzung?
                            (Micha Pallesche, Schulleiter Ernst Reuter Schule Karlsruhe)
12:50 - 13:00 Uhr: Schlussworte
 
Der Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) verschiebt sich Jahr für Jahr immer weiter nach vorn. Deshalb rückt der notwendig nachhaltigere Umgang mit Ressourcen in unserem täglichen Handeln immer stärker in den Fokus. Auch wenn z. B. das Cradle-to-Cradle-Prinzip oder Repair Cafes beachtenswerte Ansätze zeigen, sind wir noch weit entfernt von einem wirklich nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Umso dringlicher ist die Vermittlung wissenschaftsbasierter Erkenntnisse zum Umgang mit Ressourcen.
Was kann das Fach Geographie dazu beitragen? Wie können Schüler Kompetenzen zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen entwickeln, um damit zu einer zukunftsfähigen Gestaltung unseres Planeten beizutragen und an dieser teilzuhaben?
Die Referenten werden das vielfältige Thema der nachhaltigen Ressourcennutzung in den Blick nehmen und mit Ihnen diskutieren:
 
Impulse für die Kreislaufwirtschaft (Prof. Dr. Dr. Ortwin Renn)
Wie werden sich die Erfordernisse einer Kreislaufwirtschaft auf Rohstiffgewinnung und -verarbeitung auswirken? Wie lassen sich die entscheidenden Kriterien der Nachhaltigkeit einhalten und die potenziellen Anforderungen an einen nachhaltigeren Betrieb erfüllen? Ist es möglich, die bisherigen Umwelt- und Klimabelastungen um eine beträchtliche Größenordnung zu reduzieren? Kann die Rohstoffwirtschaft einen Teil ihrer negativen Auswirkungen durch Kompensationen ausgleichen? Ist es möglich, dass die Rohstoffindustrie einen wesentlichen Beitrag zu den Grundsätzen einer Kreislaufwirtschaft leistet und damit eine nachhaltigere Rohstoffindustrie ein Eckpfeiler für die Erfüllung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung wird?
Darüber hinaus wird die Frage gestellt, welchen Beitrag kann und sollte die Gesellschaft und jeder Einzelne leisten.
 
Mit Stoffgeschichten die Welt erschleißen (Prof. Dr. Thomas Hoffmann)
In unserem Alltag begegnen wir unentwegt natürlichen und künstlichen Stoffen, teils direkt essbar, teils aufwändig verarbeitet zu Gebrauchsgegenständen. Zugleich ist festzustellen, dass die mit der Industrialisierung einsetzende Entfremdung ganz neue Dimensionen erreicht hat und immer weniger Kenntnisse und noch weniger Erfahrungen mit Stoffen unter der Bevölkerung im Allgemeinen und den Lernenden im Besonderen gegeben sind. Wie kann die unterrichtliche Auseinandersetzung mit Stoffen zum Weltverständnis und zur nachhaltigen Entwicklung beitragen? Dazu wird im Rahmen des Vortrags das Konzept der "Stoffgeschichten" aufgegriffen und dessen unterrichtliche Umsetzbarkeit im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung diskutiert.
 
Wie gelingt fächerübergreifendes, themenorientiertes Arbeiten am Beispiel nachhaltiger Ressourcennutzung? (Micha Pallesche)
Fächerübergreifende Inhalte werden meist nur in einzelnen Projekten unterrichtet und auch die zeitliche Struktur unterliegt oftmals einer strengen Taktung. Am Beispiel der Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe wird theoriebasiert aber auch praktisch aufgezeigt, wie vor zwei Jahren Fächerstrukturen aufgelöst wurden und Lernende an einem Vormittag in der Woche Themen projektartig und fächerübergreifend erarbeiten. Im "Themenorientierten Arbeiten (TheA)" werden dabei die Inhalte des Bildungsplans in anderer Form abgebildet und auch die Lehr- und Lernmethoden ändern sich im Sinne einer Kultur der Digitalität. Die Projektthemen von TheA sind an die 17 Klimaziele der Vereinten Nationen angelehnt und beziehen damit auch geographische Themenstellungen ein, wie z. B. die Verfügbarkeit von und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen.