Anhaltender Konzentrationsprozess bei Buchverlagen und im Buchhandel

Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse haben Tobias Dichtl und Simon Suffa von der Universität Würzburg aktuelle Trends und Entwicklungen im deutschen Verlagswesen und Buchhandel analysiert. Die Ergebnisse ihrer Studien sind jetzt im Online-Nationalatlas des Leibniz-Instituts für Länderkunde unter http://aktuell.nationalatlas.de nachzulesen und zu -sehen. Grundlage sind Erhebungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und des Fachmagazins „buchreport".

Leipzig/Würzburg - Die meisten Buchverlage gibt es derzeit in Berlin. Damit ist die Hauptstadt in der jüngsten Zeit auf Platz eins der Verlagsstandorte in Deutschland vorgerückt, gefolgt von München, Hamburg, Stuttgart und Frankfurt am Main. Den größten Gesamtumsatz erzielen allerdings die Unternehmen der Buchverlagsbranche in der bayerischen Landeshauptstadt.

Bedeutender als der Positionswechsel an der Spitze von Deutschlands größten Verlagsmetropolen sind indes die strukturellen Veränderungen, die sich in der Branche seit einiger Zeit vollziehen. So zeigen Formate wie Hörbücher und elektronische Publikationen einen starken Aufwärtstrend, wobei Online-Dienste, E-Books und Apps besonders stark an Bedeutung gewinnen: Mit ihnen erzielten die Verlage 2009 ein Umsatzplus von gut zwanzig Prozent. Weiter ungebrochen ist gleichzeitig das Interesse an den traditionellen Verlagsprodukten wie Büchern, Fachzeitschriften, Landkarten und Kalendern.

Das ergaben die Analysen, die die beiden Würzburger Geographen Tobias Dichtl und Simon Suffa anhand von aktuellen Daten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und des Fachmagazins „buchreport" durchgeführt haben. Diese und weitere Ergebnisse ihrer Studien zu aktuellen Entwicklungen im deutschen Verlagswesen und Buchhandel sind jetzt im Online-Atlas des Leibniz-Instituts für Länderkunde erschienen. Wie immer gibt es auch eine aktuelle thematische Deutschlandkarte - diesmal eine der Verlagsstandorte und -umsätze nach Gemeinden, die regionale Verteilungsmuster und bundesweite Schwerpunkte auf einen Blick deutlich macht.

Nationalatlas aktuell erreichen Sie unter http://aktuell.nationalatlas.de. Alle Karten und Diagramme stehen dort zusätzlich als PDF-Dokumente zum Herunterladen bereit und können auf Wunsch in Druckqualität zur Verfügung gestellt werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Volker Bode, Leibniz-Institut für Länderkunde, Tel. 0341 600 55-143, v_bode@ifl-leipzig.de.
In der Online-Zeitschrift Nationalatlas aktuell veröffentlicht das Leibniz-Institut für Länderkunde regelmäßig Beiträge zu Ereignissen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Politik und Umwelt. Im Mittelpunkt stehen eigene Karten und Grafiken sowie von Experten geschriebene Begleittexte.